TRIO BONMOT
Ein Bonmot ist weit mehr als nur ein geistreicher Einfall oder eine elegante Wendung – es ist die Kunst, mit Raffinesse und Esprit etwas Unerwartetes zu schaffen, das überrascht und inspiriert. Genau diese Idee spiegelt sich in der Musik des Trio Bonmot wider. Mit ihrer ungewöhnlichen Besetzung aus zwei Celli und Klavier erschaffen die drei Musiker musikalische Bonmots: klangvolle Geschichten, die Bekanntes mit Humor und emotionalem Tiefgang neu erfinden. Der Name des Ensembles steht damit sinnbildlich für seine Art Musik zu präsentieren – charmant, originell und voller geistreicher Wendungen.
Das Ensemble verbindet auf einzigartige Weise zwei Celli und Klavier zu einer klanglichen Einheit, die ihresgleichen sucht. Da es für diese Besetzung kaum Originalwerke gibt, entsteht das gesamte Repertoire durch die maßgeschneiderten Arrangements von Andreas Kowalewitz, der nicht nur ein brillanter Arrangeur, sondern auch der Pianist des Ensembles ist.
Seine Arrangements bestechen durch Originalität, Raffinesse und eine außergewöhnliche Stilsicherheit, die musikalische Barrieren mühelos hinter sich lässt. Furchtlos bewegt sich das Trio durch alle Epochen der klassischen Musik und unternimmt ebenso Ausflüge in Swing, Jazz und andere Stilrichtungen. Mit technischer Perfektion, tief empfundener Emotionalität und einer guten Prise Humor schaffen es die drei Musiker, ihre Konzerte zu einem echten Erlebnis zu machen, das sowohl berührt als auch unterhält.
Trotz der heiteren Momente liegt den Künstlern daran, dem Publikum ein facettenreiches und intensives Musikerlebnis zu bieten, bei dem auch ernsthafte und nachdenkliche Klänge ihren Platz haben. Die Geschwister, Inga und Johannes, bringen mit ihren unterschiedlichen musikalischen Herangehensweisen eine inspirierende Spannung in die Besetzung, während das Cello selbst – dem menschlichen Gesang so ähnlich – die ideale Stimme für die erzählerische Kraft und den warmen Klang des Trios ist. So entsteht eine Formation, die durch ihre Einzigartigkeit und Vielseitigkeit begeistert.
Viele der Arrangements des Trio Bonmot stammen aus der Zeit der „Cellikatessen“, der Vorgängerformation des aktuellen Ensembles. Neben Kowalewitz gehörten diesem Trio Wolfram Geiss und Cornelius Schmaderer als Cellisten an. In dieser Besetzung entstanden zwei CDs.
DIE MUSIKER
ANDREAS KOWALEWITZ
KLAVIER & ARRANGEMETS
Andreas Kowalewitz wurde in Hannover geboren und absolvierte ein Klavier- und Dirigierstudium an der dortigen Hochschule für Musik und Theater. 1985 wurde er zunächst als Kapellmeister und Solorepetitor ans Staatstheater Kassel engagiert, wo er in Folge zum Ersten koordinierten Kapellmeister aufstieg und u. a. die Uraufführung von Wolfgang-Andreas Schultz’ Oper »Achill unter den Mädchen« sowie die europäische Erstaufführung von Dominick Argentos »The dream of Valentino« leitete. Daneben assistierte er Sylvain Cambreling am Théâtre de la Monnaie in Brüssel bei »Der Ring des Nibelungen« und betreute die Produktion als Assistenzdirigent auch an der Oper Frankfurt.
1996 wechselte Andreas Kowalewitz als Stellvertretender Generalmusikdirektor an die Städtischen Bühnen Nürnberg, wo er u. a. die deutsche Erstaufführung von »The Death of Klinghoffer« von John Adams leitete. 2003–2020 war er als Kapellmeister am Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert und dirigierte hier zahlreiche Stücke in allen Sparten des Musiktheaters, wie »Romeo und Julia«, »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny«, »La Cage aux Folles«, »Das schlaue Füchslein«, »Das Dschungelbuch«, »Der Bettelstudent«, »Cabaret«, »Kifferwahn«, »Tschitti Tschitti Bäng Bäng«, »Bussi – Das Munical«, »Das Lächeln einer Sommernacht« sowie die Uraufführungen von »Frau Schindler«, »Pumuckl«, »Drei Männer im Schnee« und »Gefährliche Liebschaften«, wofür er mit dem Deutschen Musical Theater Preis 2015 für die »Beste Musikalische Gestaltung« ausgezeichnet wurde.
Weitere Engagements als Dirigent führten ihn u. a. ans Pult der Bochumer Symphoniker, des Münchner Kammerorchesters, der Münchner Symphoniker, des WDR-Rundfunkorchesters, der Württembergischen Philharmonie, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern, dem Staatsorchester Athen sowie an die Oper Bonn. Als Arrangeur erhielt er Aufträge vom Sinfonieorchester des WDR, dem Chor des BR sowie den Blechbläsern der Berliner Philharmoniker.
INGA RAAB
VIOLONCELLO
Inga Raab, in Leipzig geboren, bekam mit 7 Jahren ihren ersten Cello-Unterricht in Ost-Berlin und wurde 1989 nach der Wiedervereinigung Deutschlands Schülerin von Edwin Koch nahe Hamburg. Ab 1997 studierte sie – bis 1999 zunächst als Jungstudentin - an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. Troels Svane. 2000 wechselte sie zu Prof. Stefan Forck zur Musikhochschule „Hanns Eisler“ und gehörte dort seit 2003 bis 2005 der Meisterklasse von Prof. David Geringas an. Zu den wichtigen Einflüssen in ihrer musikalischen Ausbildung, gehören neben den Professoren, ihr Lehrer und Mentor Edwin Koch, aber auch die interessanten Begegnungen bei Meisterkursen mit Raphael Wallfisch, Boris Pergamenschikow, Steven Isserlis, Berliner Barocksolisten und dem Vogler Quartett.
Während ihrer Studienzeit gewann sie den 1. Preis beim IV. Domenico Gabrielli Preis und war Preisträgerin beim Lluís Claret Wettbewerb. 2004 wurde sie Stipendiatin der Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker. Neben der intensiven Orchestererfahrung bot die Akademiezeit auch die Möglichkeit für zahlreiche Kammermusikkonzerte u.a. im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Zu den Höhepunkten als ständige Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern mit ihren Konzerten und Tourneen bis 2008, zählen außerdem zahlreiche Konzerte mit den 12 Cellisten u.a. in der Carnegie Hall.
Von 2008 bis 2009 war Inga Raab Solo-Cellistin am Opernhaus Zürich. Als Künstlerin entdeckt sie nun die Unabhängigkeit neu für sich und begibt sich auf einen ungewöhnlichen Lebensweg: Abgesehen von wenigen Ausnahmen – einem Zeitvertrag als Solo-Cellistin 2014 am Königlichen Opernhaus Kopenhagen und 2020-2022 am Gärtnerplatztheater München – spielt sie als Gast-Solo-Cellistin in zahlreichen Ensembles sowie in Opern-, Kammer- und Symphonieorchestern in Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Norwegen. Ausserdem war sie Mitglied im Lucerne Festival Orchestra, dem Bayreuther Festspielorchester, war regelmäßiger Gast im Mahler Chamber Orchestra und im Orchestra Mozart unter C. Abbado. Als Solocellistin spielte sie unter namhaften Dirigenten wie z.B. Franz Welser-Möst, Sir Roger Norrington, Daniele Gatti, Nello Santi, Zubin Mehta, Bernard Haitink oder Parvo Järvi. Derzeit spielt sie auf der Position der Solocellistin bei den Bremer Philharmonikern.
Als Solistin spielte sie in Deutschland, der Schweiz, Spanien, Polen und Litauen mit Orchestern, unter anderem mit dem Litauischen Kammerorchester oder dem Kammerorchester aus Mitgliedern der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Inga Raab trat in verschiedenen Kammermusikformationen z.B. beim Rheingaufestival, Musikfestival Mecklenburg-Vorpommern, Zermatt-Festival (Schweiz), Kuhmo Kammermusikfestival (Finnland) auf.
Die Oper und die symphonische Musik, die Arbeit mit Sängern aber auch großartigen Solisten und Dirigenten sind nach wie vor sehr bereichernd und erfüllend. Jedoch soll nun der Schwerpunkt nach vielen abwechslungsreichen Jahren wieder auf das solistische Spiel und die Kammermusik gelegt werden. Auch das Unterrichten und damit die wunderbare individuelle Arbeit mit jungen Talenten nimmt mehr Raum ein. Sie ist in diversen Aufnahmen zu erleben, zum Beispiel in: Frank Martins "Le vin herbé" mit dem Scharoun Ensemble.
Inga Raab spielt ein Violoncello von Giovanni Giudanti, Bologna 1747.
JOHANNES RAAB
VIOLONCELLO
Der international gefragte Cellist Johannes Raab hat sich durch sein virtuoses Spiel und seine vielseitige Interpretationskunst einen festen Platz in der Welt der klassischen Musik erobert. Von der Presse hochgelobt, zeichnet er sich durch seine musikalische Vielschichtigkeit aus. Professor Daniel Graf beschreibt ihn als "technisch auf allerhöchstem Niveau. Sein Spiel vereint höchste musikalische Intelligenz mit musikalischem Instinkt, weshalb er zu den besten Interpreten unserer Zeit gehört“.
Raabs Cellospiel zeichnet sich durch eine "edle Klangqualität, nach der jeder Cellist suchen sollte“ aus, wie es Bernard Greenhouse, Gründungsmitglied und Cellist des weltberühmten Beaux Arts Trio ausdrückt.
„Sein Cellospiel zeichnet sich durch höchste technische Perfektion, gepaart mit Eleganz, tiefer Musikalität, sowie faszinierenden Klangfarben aus. Darüber zeigt er in höchstem Maße, Offenheit, Kreativität und Vielseitigkeit; ein Verständnis von Musik, welches nicht beim eigenen Spiel stehen bleibt. Er ist im besten Sinne des Wortes ein Vermittler von Musik. „ Insa Pjanka
Als Solist führte ihn seine Karriere auf gefeierten Tourneen bis nach Mexiko, wo er im Jahr 2023 mit den renommiertesten Orchestern des Landes auftrat. Neben dem Repertoire für Violoncello solo gilt seine besondere Leidenschaft der Kammermusik. Um sich mit dieser Gattung hauptsächlich beschäftigen zu können, beendete er 2015 seine Orchestertätigkeit und spielte einige Jahre im Trio Abaton und als Gründungsmitglied im Nichiteanu Trio, mit dem er weltweite Konzertreisen unternahm.
Johannes Raab hat bisher diverse Video- und Audioproduktionen realisiert, darunter Repertoire von Bach, Vivaldi, Schumann, Kodaly, Weinberg, Rachmaninow, Saint Säens, Piazzolla und Morricone. Eine CD auf der er drei verschiedene Epochen der Sololiteratur für Cello auf drei unterschiedlichen Italienischen Instrumenten präsentieren wird, darunter ein Violoncello von Antonio Stradivari, erscheint 2025.
Eine besondere Stellung nimmt derzeit das „PROJECT SIX" in seiner Arbeit ein, eine Film-Gesamteinspielung der Bach Suiten. Diese wird großzügig vom Bärenreiterverlag unterstützt. Die ersten vier Filme dieser sechsteiligen Reihe wurde bereits von diversen deutschen Fernsehanstalten ausgestrahlt. Auch im Ausland genießen diese Aufnahmen große Aufmerksamkeit, so wurde die G-Dur Suite von J. S. Bach vom englischen Senders CLASSIC FM veröffentlicht und dort auf den Online Plattformen innerhalb der ersten Stunden mehr als zweihunderttausend mal gesehen.
Die Arbeit mit talentierten Nachwuchskünstlern ist ihm sehr wichtig, daher unterstützt er leidenschaftlich einige Education Projekte wie das Theater-Jugendorchester Kassel und gibt Internationale Meisterkurse auf Einladung des Goethe-Instituts.
Darüber hinaus ist er Geschäftsführer und Dozent an der International Music Academy Germany, kurz IMAG, an der er zusätzlich zu seiner festen Lehrtätigkeit regelmäßig Meisterkurse gibt und für deren internationale education und community Projekte er verantwortlich ist.
Seine Ausbildung begann bei Edwin Koch, anschließend studierte er bei Wolfgang Emanuel Schmidt und Konstantin Heidrich und vertiefte seine Studien bei Bernard Greenhouse (Beaux Arts Trio), Miklós Perényi, Wolfgang Boettcher und David Geringas.
Johannes Raab spielt ein Violoncello von Matteo Goffriller, Venedig 1715.